Bildhauer - Vita

Reisebericht
Jordanien & Israel


Skulpturen

Tor der Nibelungen

Steintor

Buchenwald

Ausstellungen
und Projekte


Gedanken
über meine Arbeit


Saxa Loquuntur

Atelier / Kontakt

skulpturen-achse.de

Fraubillenrkeuz - AUFRICHTEN


sich als Gemeinschaftsarbeit zweier sehr unterschiedlicher Künstler. Da ist zum einen Felix Droese (*1950), der nach seinem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf unter anderem bei Joseph Beuys schnell einem größeren Publikum durch referenzreiche großformatige Papierschnitte bekannt geworden ist, die mit lapidaren Mitteln große politische Brisanz entfaltet haben, etwa auf der documenta 7 mit der Arbeit Ich habe Anne Frank umgebracht oder bei der 1988er Biennale Venedig mit der eindringlichen Installation Haus der Waffenlosigkeit.

Und da ist zum anderen der Bildhauer Christoph Wilmsen-Wiegmann (*1956), der seit vielen Jahren in arbeitsintensiver Vitalität die Kulturgeschichte der Steine erkundet, indem er sie sammelt, ihre Materialität in geduldigen Schleif- und Meißel-Prozessen zum Sprechen bringt und sie ungeachtet ihrer Erdenschwere zu vertikalen Bildzeichen aufrichtet. Diese beiden polaren Temperamente trafen nun in der Herausforderung einer gemeinsamen Skulptur aufeinander, und sie ergänzten sich in produktiver Weise. Felix Droese nämlich entsann sich der Begegnung mit einem steinernen Monument im Naturpark Südeifel, das eben jenen Namen Fraubillenkreuz trägt – abgeleitet einerseits vom Sybillenkreuz der weisen Seherinnen der Antike, andererseits von der christlichen Marienverehrung im Sinne von Unserer Lieben Frau Bild-Kreuz. Von diesem Monolithen weiß die Überlieferung zu berichten, dass der Hl. Willibrod um 700 eigenhändig den steinzeitlichen Findling zu einem Kreuz behauen habe. Da der Missionar Willibrod nicht nur das Kloster Echternach gegründet hat, sondern späterhin auch als Bischof von Utrecht agierte, erstreckte sich sein Einfluss mithin vom Luxemburgischen bis zu den Niederrheinlanden, womit sich die Geschichte von der Transformation des magischen Felsens als durchaus kompatibel für die hiesige Skulpturenachse erwies. Nachdem dies geklärt war, begaben sich beide Künstler in den Dialog der Entwürfe, der Modelle und der schließlich finalen Ausformung. Dabei erwies sich erwartungsgemäß, dass sich die Überlegungen von Felix Droese auf zweidimensionale Konturen der Kreuzform im Kartonschnitt konzentrierten und letztlich in ein handliches Tonmodell von 2014 mündeten; die langwährenden Akte der dreidimensionalen Ausarbeitung oblagen dann quasi naturgemäß dem ausgebildeten Bildhauer Christoph Wilmsen-Wiegmann.


< >